Rattan in der Kampfkunst: So punkten die stabilen Stöcke beim Training

Seit vielen Jahren begeistert Rattan Menschen auf der ganzen Welt mit seiner Langlebigkeit und Natürlichkeit. Den meisten ist das Material vor allem aus dem Möbelbau bekannt – dabei kann es noch so viel mehr! Nicht nur verarbeitet zu Sesseln, Tischen, Hockern und Co. macht Rattan eine gute Figur. Auch im Kampfsport weiß man seine besonderen Eigenschaften zu schätzen – und nutzt sie in Form von Trainingsstöcken.

Kampfkunst mit Rattanstock

Training mit Rattanstock: Deshalb sind sie in der Kampkunst so beliebt

Die Frage, weshalb im Kampfsport statt Rattanstöcken nicht einfach Stäbe aus Holz zum Einsatz kommen, liegt auf den ersten Blick nahe. Bei genauerem Hinsehen wird aber klar: Die beiden Materialien könnten nicht unterschiedlicher sein, denn Rattan ist deutlich leichter als Holz, besonders stabil und dazu noch ausgesprochen biegsam.

Die innere Struktur von Rattanstöcken stellt eine optimale Schonung der Handgelenke beim Training sicher. Trifft ein Schlag auf den Stab, wird die Energie des Aufpralls teilweise vom Stock aufgenommen und die Gelenkbelastung so erheblich reduziert. Insbesondere für Anfänger, deren Muskulatur sich noch im Aufbau befindet, sind Stäbe aus Rattan deshalb optimal geeignet.

Darüber hinaus hat die Verwendung von Rattanstöcken im Kampfsport auch einen sicherheitsrelevanten Grund: Wird ein Stab aus Hartholz zu stark belastet, splittert er – und kann dabei schnell zur Gefahr werden. Stöcke aus Rattan hingegen fasern unter zu starker Beanspruchung splitterfrei auf und minimieren so das Verletzungsrisiko.

Welche Kampfsportarten arbeiten mit Rattanstäben?

Die vielen Vorzüge, die Rattanstöcke zu bieten haben, macht man sich in zahlreichen Kampfsportarten zunutze. Insbesondere bei Escrima, Arnis und Kali spielen die Stäbe eine zentrale Rolle.

Escrima: Der junge Kampfsport mit englisch-amerikanischen Wurzeln

Beim Kampfsport Escrima handelt es sich um eine relativ junge Disziplin, die sich vor allem durch dynamische und logikbasierte Techniken auszeichnet. Ihren Ursprung findet die Sportart in den USA und London. Der erste bekannte Trainer, der Escrima ab 1974 zu Bekanntheit verhalf, war bzw. ist Großmeister Bill Newman.

Physikalische und mathematische Gesetze bilden die Grundlage von Escrima. Alle Bewegungsabläufe mit und ohne Stock sind maximal ökonomisch und folgen dem Prinzip „Weniger ist mehr“.

Durch das Training werden Koordination, allgemeine Fitness und die Geschmeidigkeit der Körperbewegung gestärkt. Auch auf den Abbau von Ängsten, die eigene Gelassenheit und Achtsamkeit wirkt sich Escrima positiv aus.

Arnis: Der Wirbelwind unter den Kampfsportarten

Das philippinische Arnis ist Sport und Selbstverteidigung zugleich. Typisch für diese Art der Kampfkunst ist die schnelle Arbeit mit Sticks in einer Länge von 60 bis 70 cm. Was oberflächlich betrachtet wild und wirbelnd aussieht, ist in Wahrheit höchste Präzisionsarbeit und das Ergebnis eines langjährigen intensiven Koordinationstrainings.

Zur Zeit der spanischen Besatzung waren Verteidigungskünste auf den Philippinen strengstens verboten. Lange Zeit wurde der Sport deshalb im Geheimen trainiert oder als Folkloretanz getarnt.

Neben dem Umgang mit einem oder zwei Stöcken erlernt man beim Arnis auch waffenlose Verteidigungstechniken, bei denen die Stockarbeit auf Arme und Hände übertragen wird.

Kali: Stockkampf aus dem Süden der Philippinen

Die traditionsreiche Kampfsportart Kali praktiziert man auf den Philippinen bereits seit dem 16. Jahrhundert. Wie auch die eng verwandte Sportart Arnis, war die Ausübung von Kali unter spanischer Besatzung untersagt. Dass die Techniken der Kampfkunst bis in die Gegenwart überliefert werden konnten, ist den philippinischen Ureinwohnern zu verdanken, die über viele Jahre heimlich weitertrainierten.

Die Techniken von Kali ähneln denen des Arnis sehr stark. Am stärksten unterscheiden sich die beiden Filipino Martial Arts in ihrer Herkunft: Während Kali vor allem im südlichen Teil des Landes praktiziert wird, findet man Arnis-Kämpfer vor allem im Norden.

Schon gewusst? Im Jahr 2010 wurden Arnis und Kali zur Nationalsportart der Philippinen ernannt. Folglich wird der Sport seitdem auch an allen philippinischen Schulen gelehrt.

Deshalb gibt es Rattanstöcke in verschiedenen Größen und Durchmessern

Rattanstöcke

Ein Blick in unseren Online-Shop verrät: Beim Kauf des passenden Kampfstocks stehen eine ganze Reihe verschiedener Ausführungen zur Wahl:

  • Rattanstöcke in unterschiedlichen Längen (ab 65 cm bis 190 cm)
  • Rattanstöcke mit unterschiedlichem Durchmesser (ab ca. 24 bis ca. 41 cm)
  • Stöcke aus ungeschältem Rattan (Knoten geschusst und Enden geschliffen) und geschältem Rattan

Wie lang der Kampstock aus Rattan sein sollte, hängt in erster Linie von der Art des Trainings ab. Wird auf hoher Distanz geübt, müssen die Stöcke entsprechend länger sein als beim Nahkampf-Training.

Welcher Rattanstock sich hinsichtlich Größe und Durchmesser am besten zum Trainieren eignet, ist immer auch Gefühlssache. Für Stockkampf-Anfänger sind leichtere Sticks aber in der Regel besser geeignet, da sie das Erlernen der benötigten Fertigkeiten erleichtern.

Rattanstöcke für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis »